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Cover  
Between The Buried And Me - The Parallax II: Future Sequence (CD)
Label: Metal Blade Records
VÖ: 05.10.2012
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Art: Review
Werner
Werner
(1220 Reviews)
9.0
Between The Buried And Me gehören zu diesen Exponaten, die mir zwar schon lange Zeit zuzwinkern, mit denen ich mich aber nie ernsthaft auseinander gesetzt hatte. Nun, mit "The Paralax II: Future Sequence", dem inzwischen neunten Album, soll sich diese Situation zwischen mir und den frei denkenden Jungs aus North Carolina langfristig ändern. Eine Seelenverbindung, die darauf nur gewartet hat, erschlossen zu werden? Um genau dieses Motto geht bei dieser (Science Fiction) Story, nur mit dem Unterschied, dass beide Seelen voneinander nichts wissen und Lichtjahre, in jeweils anderen Galaxien, getrennt leben. Es soll das erste Konzeptalbum BTBAM sein und wurde eigentlich schon durch die EP "The Parallax: Hypersleep Dialoges" thematisch eingeleitet, wonach speziell bei den Fans erster Stunde die Spannung unerträglich sein muss.

Für mich nicht weniger spannend, denn die Grenzen sprengenden Charakteristika dieses Klangkosmos schäumen förmlich über. Wie könnte so ein Dialog in einem Fünf Hauben Restaurant vonstatten gehen? Führen sie vielleicht ein bisschen was schräges in ihrem geschätzten Sortiment? Selbstverständlich, wie viel dürfen wir ihnen servieren? Herbe Kost? Haben wir ebenso, bitte bedienen sie sich dort drüben. Episches? Klaro, bitte greifen sie zu. Durchgeknalltes? Na, was denken sie? Verträumtes? Mit Vergnügen, lässt sich gleichfalls machen. Wahnwitziges? Für sie, liebster Gourmet, immer und jederzeit! Dem entsprechend schwer lässt sich das aus allen Nähten platzende Buf ... äähhh ... Gesamtprodukt in ein oder zwei passende Schubladen pressen. Somit gehört "The Paralax II: Future Sequence" definitiv zu den schrillsten und extravagantesten Veröffentlichungen, die mir seit langem zu Ohren gekommen ist.

Zum Einen werden mit unglaublicher Coolness filigrane Zitate aus dem Hause Dream Theater ("Astralbody") mit der Derbheit des modern gestylten Grindcore fusioniert, zum Anderen gehen der psychedelische Wahnsinn mit wieder kehrenden, ethnoartigen Zwischenparts Hand in Hand, als wäre es das Selbstverständlichste im Alltagsleben eines Musikers. Ist es aber bei Weitem nicht. Wenn dann noch massive orientalische Soundvibes wie beispielsweise in "Extremophile Elite" mit dem kleinen linken Finger drüber gezuckert werden, muss man diesen 72 minütigen Audiokoloss spätestens jetzt als atemberaubende Reise bezeichnen. Unkonventionell agierende Künstler, die sich so weit aus dem kreativen Fenster lehnen, laufen nicht selten Gefahr, den Konsumenten massiv vor dem Kopf zu stoßen, um letztlich als zu diffus, zu dissonant usw. abgestempelt werden, doch BTBAM haben trotz der unüberschaubaren Palette an Ideen tatsächlich das Wunderwerk vollbracht, das nötige Maß an Schlüssigkeit zu bewahren. Und ohne Ende zu verblüffen.

Raue Thrash-Abfahrten á la "Telos" müssen nicht im krassen Widerspruch mit solch Nummern wie "Bloom", deren Essenz Jazz, Rock n‘ Roll und wahnwitziger Zirkusmusik ist, stehen. Aber auch innerhalb einer einzigen Nummer, man nehme nur "Melting City" (Hau-drauf-Attacken neben friedvollen, Coheed And Cambria-artigen Streicheleinheiten) sind so viele Kontraste ineinander verwoben, wie andere es nicht einmal auf einer kompletten LP vorweisen. Spricht natürlich nicht automatisch für hohe Qualität, nur Between The Buried And Me bringen damit eine unfassbare und vor allem Song fokusierte Dynamik zum Laufen, der man keineswegs entkommt. Verspielt-melodisch bis chillig zeigt sich im Weiteren auch "Silent Flight Parliament", bevor "Goodby Everything Reprise" klassisch und entspannt den Deckel dort drauf macht, wo er beim gleichnamigen Intro gelockert wurde.

Dickes Lob an jeden einzelnen Musiker dieser bahnbrechenden Truppe, generell gilt dies für das sensationelle Songwriting und für Sänger Tommy Rogers im Speziellen: von glockenheller und leichtflüssiger Stimmakrobatik über irrwitzigen Sprechgesang bis zum ultraderben Gebrüll und noch vieles mehr hat dieser ausgefuchste Kerl im Repertoire alles parat. Es muss wohl nicht gesondert betont werden, dass so ein hochkomplexes und gleichzeitig gigantisches Phonpuzzle nur unter der Voraussetzung konzentrierten Hörens voll zur Geltung kommt. Der richtige Soundtrack für Abenteurer, die den Ottonormalverbraucherstoff mal wieder gerne zur Seite legen, um sich gänzlich von fremdartigen Welten verschlingen zu lassen. Erfreuet euch, ihr unentdeckten Synapsen der betroffenen Klientel.

Trackliste
  1. Goodbye to Everything
  2. 2. Astral Body
  3. 3. Lay Your Ghosts to Rest
  4. 4. Autumn
  5. 5. Extremophile Elite
  6. 6. Parallax
  1. 7. The Black Box
  2. 8. Telos
  3. 9. Bloom
  4. 10. Melting City
  5. 11. Silent Flight Parliament
  6. 12. Goodbye to Everything Reprise
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